Rückblick Gruppenreise Tansania
Eine neunköpfige Reisegruppe war vom 22. September bis zum 4. Oktober unterwegs, um das vielfältige Tansania zu entdecken. Ein Fokus war das Kennenlernen der MN-Projekte in Kigoma, ganz im Westen des Landes.
Mathias Rellstab, Kommunikations Mission am Nil | Lesezeit: 3 Minuten
Die Teilnehmer erlebten das Ausbildungszentrum Burega, das kongolesische Schulzentrum und Besuche in mehreren Dörfern, in denen Schulungen stattfinden. Dazu ein kurzes Interview mit dem Ehepaar Ernst und Ursula Danner, das an der Reise teilnahm:
Wie habt ihr die Reise insgesamt erlebt?
«Es war eine grossartige Reise mitten ins pulsierende Leben im sommerlich warmen Afrika. Wir nahmen tausend Eindrücke mit nach Hause. Persönliche Eindrücke von den Menschen, denen wir begegneten, aber auch globale, von den konkurrierenden Weltsystemen (China, Islam, Christentum), die auf diesem Kontinent wirken. Die Bedeutung der christlicher Mission ist uns neu bewusst geworden.»
Wie habt ihr die besuchten MN-Projekte wahrgenommen?
«Wir haben zwei Projekte besucht, das Bildungs-/Landwirtschaftsprojekt Burega am Tanganjikasee und die Kongolesische Schule, ebenfalls in Kigoma. Beide leisten eine wichtige Arbeit. Wir waren beeindruckt von der Vielfalt der landwirtschaftlichen Kulturen, dem Erfolg von «Farming God’s way» und der guten Gemeinschaft im Ausbildungszentrum in Burega. Die kongolesische Schule platzt aus allen Nähten wegen dem immer noch anhaltenden Flüchtlingsstrom aus dem Osten Kongos und ist auf Unterstützung angewiesen. Sie bietet einen guten christlichen Unterricht.»
Welche Begegnung ist euch besonders in Erinnerung geblieben?
«Besonders gefreut hat mich die Gruppenleitung durch May da Pozzo und Ulrich Katz, der das Ausbildungszentrum Burega mit aufgebaut hat. Ulrich spricht fliessend Suaheli, er wurde überall wie ein alter Freund begrüsst. Eindrücklich war auch die Begegnung mit Pfarrer Michel T., der bis zu seiner Pensionierung die Arbeit in Tansania leitete und auch jetzt noch geistliche Autorität als Ältester aufweist. Und dann natürlich auch die Begegnung mit Jean-Claude, der zusammen mit seiner Frau Burega heute leitet.»
Was nehmt ihr von der Reise mit in euren Alltag?
«Die Reise hat uns die Augen geöffnet. Die Umstände, wie wir als Christen leben, können ganz verschieden sein. Die Welt funktioniert auch noch, wenn fast nichts perfekt läuft. Der grösste Teil der Güter, die uns hier wichtig sind, ist nicht lebensnotwendig. Aber von zentraler Bedeutung ist, dass wir uns gemeinsam auf die Botschaft von Jesus Christus ausrichten, die es uns ermöglicht, in Liebe über alle Grenzen hinweg verbunden zu sein.»
Maya Da Pozzo, die zusammen mit Ulrich Katz und dem Tansanier Michel T. die Gruppe leitete, berichtet von ihren Reiseerinnerungen: «Bei den drei Dorfprojekten sah ich, wie ein ehemaliger Schüler die Schlüsselperson ist für den gelungenen Kompost. Bei anderen Orten kann auch mal Verlust das Thema sein und die klaren Worte von Michael an Verantwortliche (Palmbäume wurden von Ziegen abgefressen) zeigen dass es viel Anleitung und Geduld braucht und der Weg lange ist… Besonders eindrücklich war zudem die Begegnung mit Joyce T., die sich für junge Frauen einsetzt, die schwanger geworden sind und deshalb ausgegrenzt werden. Selbst die Kirchen mögen sich diesem Thema der «Unmoral» nicht annehmen, weshalb Joyce sich oft alleine fühlt. Sie beklagt sich nicht darüber, bittet aber um Gebetsunterstützung.»
Was nimmt Maja, die in der Ostschweiz eine soziale Institution leitet, mit in ihren Alltag? «Sehr vieles, etwa der Umgang mit Umständen, die ich selber nicht beeinflussen kann, Wichtiges und Unwichtiges bewusst zu unterscheiden, Dinge vermehrt Gott zu überlassen statt selber planen zu wollen. Ein dankbares Herz für den Ort, an dem ich bin. Und eine Sehnsucht im Herzen, die mich bewegt, wenn ich an die Liebe und das Vertrauen der jungen Menschen denke, denen wir in Tansania begegnet sind.»